Die Porträts

Die Porträts

vor 12 Jahren und 47 Tagen

Zeichnerisch konzentriere ich mich zur Zeit vor allem auf die Studien der Gesichter. Spannend finde ich, dass durch verschiedene Medien ein und das selbe Gesicht in unterschiedlichsten Winkeln eingefangen wird. An einigen dieser, vielen auch der Allgemeinheit bekannt gewordenen, Gesichtern bleibe ich hängen.

Es ist zu einem der Ausdruck in dem Augenblick des Nach-Innen-Sehens, welcher mich aufmerksamer werden lässt für ein Gesicht. Und wenn es mir auffällt, hält es mich.

In die Gesichter über die Medien hinein zuschauen ist genauso fesselnd, wie die Begegnungen derer aus der nächsten Umgebung.

Die Linie, welche sich bildet, wenn die Unterlippe der Oberlippe trifft,  die Dynamik der Nasenflügel, das Kreuzen der Falten sind so individuell erzählend, dass ich mich beim Zeichnen oft erwische bei der schon recht persönlich werdenden Vorstellung, wie es der Seele geht, die dieses Haupt trägt.

Ich habe mich in erster Linie immer als Porträtist gesehen. Vor allem auf der Leinwand mit zähem Öl. Schon als Kind konnte ich mich keinem Gesicht entziehen, und hatte es eine Besonderheit, so war ich schon längst dem Ausdruck erlegen.

Der besagte Blick nach Innen, dann wenn der Mensch zwar körperlich anwesend aber ansonsten seine Seele Diesen vergessen hat. Dieser Moment ist für mich der bedeutsamste Ausdruck, denn je ein Mensch senden oder empfangen kann. Es gerade der Ausdruck, der einfach ist. Er ist von nichts gesteuert, ausser von der Existenz des eingehauchten Geistes aus dem Irgendwo.

Nun sehe ich mich auf keinen Fall als Psychologen oder Philosophen, ich unterliege einfach dieser Magie und versuche den Moment in die Bilder mitzunehmen. Die vielen Zeichnungen sind ähnlich der vielen kleinen Etuden. Es ist die Jagd nach dem Moment der Seele. Es ist mein Begreifenwollen, warum diese Flüchtigkeit so viel Tiefe zeigt. Es ist ein wenig Sehnsucht nach unbekannter Dynamik.

Soviel erklärende Selbstreflexion zum Thema eines Porträts.

K.C.