Der Geist und sein Haus

Der Geist und sein Haus

vor 11 Jahren und 329 Tagen

In jedem Körper ist etwas, was der Mechanik des anderem gleicht. Das Gerüst besteht aus den selben Elementen. Die Muskeln und Sehnen haben die selben Aufgaben und alle Sinne haben den selben Auftrag. In jedem Körper steckt ein Geist, der auch in seinem Fundament ähnlich dem des Gegenüber empfindet. Die Grundbedürfnisse des Körpers sind einfach zu bedienen, die des Geistes sind oftmals erst sehr schwer zu erfassen. Geist und Körper - getrennt von einander - empfinden und reagieren. Sie empfinden Wohl-Tuendes. Sie empfinden Unwohl-Sein. Kälte schmerzt wie Amputation. Liebkosung und Zuwendung wird gewünscht. Der Körper liebt es. Der Geist fürchtet es? Dafür muss er reifen.

Geist + Körper = Mensch.

Diese Rechnung sieht so einfach aus. Sie ist dennoch kompliziert.

Als Mensch zu starten ist gegeben. Mensch zu bleiben ist eine schwere Arbeit. Als Mensch zu sterben ist das Ziel. Was passiert dazwischen . Aktion -Reaktion - Aktion. Bescheidenheit und Genügsamkeit. Wer kennt das? Wer KANN das? Der Körper braucht Kraftstoff und eine konstante Temperatur. Der Geist braucht Reife Tiefe und Zugehörigkeit.

Verstanden werden ist ein höheres Ziel als beherbergt zu werden. Wer gibt frei? Der Körper den Geist oder der Geist den Körper. Warum vernichtet der Geist seine Herberge so einfach? Wem gelingt die Pflege beider Einheiten? Die Explosion ist befreiend. Sie muss nicht vernichten.

Die Energie produktiv einzusetzen "wäre" sinn-gebend. Es ist viel kraftaufwendiger zu kämpfen und zu zerstören und es fällt trotzdem einfach. Die Eitelkeiten und Süchte geben so viel mehr Schwung und Anregungen als ein vergleichbares Dasein. Das Aufbauen ist sanft und stetig. Es befriedigt leider die meisten Geister nicht. Warum? Diese Frage ist weitaus interessanter und tragender als die nach dem Sein.

Weil: wenn wir schon sind, ist zu bestaunen: WIE?

K.C.