Citypeople

Citypeople

vor 8 Jahren und 113 Tagen

Die Stadt ist ein Treffpunkt für viele Leben. Menschen kommen zusammen und fangen an sich zu beobachten. Dann begreifen sie Gemeinsamkeiten und organisieren, arrangieren sich und lassen sich fallen in Prozesse, die einander entwickeln. Nach einer Weile versinken sie in Gewohnheiten und das Bewusstsein muss sich mit den alltäglichen Abläufen nicht mehr beschäftigen. Wenn alles funktioniert. Dann aber brechen manche Seelen den Trott. Sie fangen an zu suchen. Irgendetwas, was die glatte Oberfläche ihres Seins irritiert. Nur um irgendwo anders anzuhalten. Sich bewusst mit etwas auseinanderzusetzen und sich zu beschäftigen, damit der Geist sich wieder regt. Damit es kribbelt in ihren Sinnen.

City-PeopleSo fangen diese manche Seelen Unruhe zu stiften. In eigenen Reihen. Dann ziehen sie weitere Kreise. So weit sie müssen, um zu finden, was sie hält. Was sie füllt.

Die Anderen, die Genügsamen , geniessen die Order und Gesetze, an die sie sich lehnen und die ihnen Halt geben. Ist es doch bequem ohne selbst Verantwortung zu übernehmen ein System zu nutzen, was funktioniert. In heiterem Dasein.

Die Arbeit gibt feste Zeiten vor. Alles andere erhält Festigkeit durch den vorgegebenen Rythmus. Schafenszeiten, Essenszeiten, Zeiten für Bewegung und soziallen Umgang. Sie haben Treffpunkte für die Pausen. Sie haben Treffpunkte für die Abende. Und für die Nächte, wenn sie nicht schlafen können.

Menschen treffen Menschen. Menschen wählen Zugehörigkeiten. Manchmal passender Weise. Manchmal nicht. Sie bekommen nicht so viel Zeit, um nachzudenken, wenn etwas nicht passt. Es darf überdeckt werden. Durch unterhaltsame Programme und Spiele. So viel passt in einen Menschen hinein, dass es ihn beschäftigen kann, bis seine Zeit um ist. Der Mensch muss sich nicht bemühen, um etwas anzuzeigen, etwas von sich zu geben, was vielleicht stört.

Doch einige, sogar nicht wenige, können sich nicht fügen, sich genügen im System. Diese stören und bewegen. Diese entwickeln möglicherweise. Sie erwecken unbequeme Forderung nach Überlegung und Entwicklung.

Und nirgendwo anders, als in einer Stadt, bekommen sie die Chance Gleichgesinnte zu treffen, um Kraft zu entwickeln für ein Morgen.

K.C.